Der lange Sommer neigt sich dem Ende zu und die ewig langen Ferien sind nach dem Opferfest vom 13. bis 17. September auch Geschichte. Am Montag den 19. September beginnt für die Kinder wieder der Ernst des Lebens, während viele Mamas insgeheim erleichtert aufseufzen – die „Kurzen“ ganze drei Monate zu beschäftigen, ist schon ein Fulltimejob. Die Hälfte der Freunde ist gefühlt immer irgendwo unterwegs, das Meer verliert mit der Zeit seine Attraktivität (es ist auch vieeel zu heiss) und nebenher muss der Große schon für die erste Teilabschlussprüfung für die Mittelschule büffeln – grössere Reisen sind da auch nicht möglich.
Eher Ausflüge mal einen Tag oder auch zwei – mal nach Side und Manavgat, wo es ein neues Einkaufszentrum gibt, mal Dimcay oder Obacay, nach Anamur, ein Tag im Alantur Hotel oder – ein absolutes Highlight unserer Ferien – ein Wochenende im zwar noch nicht ganz fertigen, aber unglaublich tollen und grossen Land of Legends in Belek, ein Hotel der Rixosgruppe und ein Aquapark, der seinesgleichen sucht … den Bericht finden Sie in dieser Ausgabe.
Auch das absolute Kontrastprogramm – ein Festival in der Yayla, weitab von Glitzer und All inklusive, auf Luftmatratzen in einer einfachen Hütte – stellen wir ihnen vor. Beides ist die Türkei, unsere wunderschöne zweite Heimat, die soviel mehr zu bieten hat als nur Sonne Sand und Meer. Der grösste Schatz des Landes sind immer noch seine Menschen, ob nun als Angestellte im 5-Sterne-Hotel, die trotz Hochsaison Zeit finden, mit einem Teeny über die neuesten Playstation-Spiele zu diskutieren oder die heitere Gelassenheit und die Gastfreundschaft der Menschen in den Dörfern. Wer Kraft und Ruhe tanken möchte, vielleicht seine Gedanken ordnen vor einer anstehenden Entscheidung, der sollte sich wirklich in die Hochebenen aufmachen, sei es mit Luftmatratze und Zelt oder sei es nur für einen Tag…. die frische, klare Luft und vor allem die Menschen, die so ungekünstelt und zufrieden ihr einfaches Leben führen und sich dennoch ihre Neugier bewahrt haben. Für sie ist der Tourismus unendlich weit weg, auch wenn so mancher Sprössling, der zum Geldverdienen in die Touristenorte gezogen ist, dieses Jahr vielleicht Wochen früher und mit weniger Geld in der Tasche zurück kommen… „Boş ver“ – Mach Dir nichts draus – heisst es dann. Die Dörfler sind zum großen Teil Selbstversorger, leben von und mit der Landwirtschaft und der Viehhaltung.
Die Türkische Riviera hat so viel zu bieten: die Strände, Party in den Städten, Ruhe und Natur in den Bergen – freundliche Menschen, die es nicht verdient haben, so „abgestraft“ zu werden. Die Türkei ist in diesem Jahr gebeutelt, gerade die Ersturlauber sind ausgeblieben. Das ist schade, denn gerade die Menschen, die noch nie in der Türkei waren, kommen oft als recht misstrauische Gäste mit Vorbehalten und gehen als – oft lebenslange – Freunde.
Es gibt keinen einzigen vernünftigen Grund, die Türkei zu meiden. Das Risiko, Opfer eines Anschlages zu werden, ist verschwindend gering im Vergleich dazu, auf der Strasse zu verunglücken oder sogar im Haushalt einen tödlichen Unfall zu erleiden. Aber Ängste sind nicht rational und sie schwingen lange nach.
Nicht ganz unschuldig daran ist leider auch die deutsche Presse, die es bisher nicht geschafft hat, aufrichtig zu berichten. In einem Bericht über die „Tourismus-Katastrophe“ ging ein öffentlich rechtlicher Sender sogar so weit, ein seit – wie Insider zu berichten wussten – bereits seit 9 Jahren geschlossen ist und vor sich hingammelt. So kann man natürlich auch Stimmung machen.
Die Türkische Riviera ist so schön und jeder, der sich dass nicht mal mit eigenen Augen und Herzen angesehen hat, kann sich kein Urteil erlauben. Es sind die sogenannten kleinen Leute, die ausbaden müssen, was die ausländischen Zeitungen und Nachrichten an negativem verbreiten. Hier Urlaub zu machen und sich Land und Leute anzusehen ist mehr wert, als sich von außen Bange machen zu lassen.