Jedes Jahr strömten im Winter zwischen Januar und März Fussballclubs aus aller Herren Länder in die Hotels rund um Antalya, um in Trainingslagern nicht nur den Service, internationalen Fussballstandard der Hotels und die milde Witterung zu nutzen, sondern auch die Möglichkeit, sich in internationalen Testspielen zu messen. Es waren zwar nie die ganz großen Mannschaften (die in der Regel auf Einladung in luxuriöseren Destinationen weilten) aber es war für alle eine Win-Win Situation… für die Fussballer die oben genannten Vorteile und für die Hotels der Region eine gute Verdienstmöglichkeit in der absoluten Saure-Gurken-Zeit. Bis zur Campsaison 2017, wo es die political correctness befahl, die Türkei als Trainingslocation zu boykottieren. Es wurde getitelt “Das Trainingslager-Paradies in Belek hat ausgedient.” In totaler Verkennung der tatsächlichen Lage wurden “Sicherheitsbedenken” angeführt – dabei war es bei den grösseren Clubs nur die Sorge ums Image und die kleineren zogen halt nach. Für2018 scheint sich nun eine Wende anzubahnen.
Nach den Angaben der Yeni Alanya Zeitung haben sich für Januar bis April 2018 1.500 Fussballclubs in den Hotels in Kemer, Antalya und besonders Belek angesagt. Die Clubs kommen aus 20 Ländern, um in den Hotels, deren Trainingsgelegenheiten den Vorgaben der FIFA entsprechen, zu trainieren.
Ein Wermutstropfen ist für Mehmet Ali Dim, den Vorsitzenden der Journalistenvereinigung Alanya dabei: An Alanya gingen die erwarteten Einnahmen von 100 Mio Dollar komplett vorbei, da es keine den Kriterien entsprechenden Hotels gäbe. Im Bereich Antalya seien dies insgesamt 157 Hotels.
Für 2018 haben sich Erstliga-Clubs aus Russland, Ukraine, Weißrussland, Usbekistan, Kasachstan, Aserbaidschan, Armenien, Georgien, Iran, Serbien, Kroatien, Rumänien, Ungarn, Tschechische Republik, Slowakei, Bulgarien und Arabischen Ländern angesagt, aus den europäischen Staaten vor allem Clubs der unteren Ligen. Wer nicht nach Antalya käme, plane meist gar kein Camp, so der Vorsitzende des Verbands der Sporttouristiker Recep Şamil Yaşacan. Das bestätigen auch andere Berichte aus deutschen Fanmedien, nach denen viele Clubs aufgrund des engen Zeitplans in diesem Winter komplett auf ein Trainingscamp im Süden verzichten. Dazu gehören RB Leipzig, Bayer 04 Leverkusen, TSG 1899 Hoffenheim, Hannover 96, Hertha BSC, 1. FSV Mainz 05 und der 1. FC Köln.
Bild: Gloria Sports Arena Antalya