Im Stadtteil Yenigün meldete sich eine Person im Krankenhaus, nachdem sie von einem Hund gebissen worden war. Als bei den Untersuchungen Tollwut diagnostiziert wurde, wollten die Beamten den Hund sehen, aber der Hund war mitterweile verstorben. Bei der Autopsie des Körpers verdichtete sich der Verdacht zur Gewissheit: der Strassenhund hatte unter Tollwut gelitten.
Die Provinzdirektion für Land- und Forstwirtschaft verhängte eine Quarantäne über den Bereich. Herrenlose Tiere in der Nachbarschaft wurden umgehend eingefangen und gegen Tollwut geimpft. Die Tierheime der Umgebung nehmen aus Quarantänegründen daher auch derzeit keine Hunde auf. Im Bereich, für den die sechsmonatige Quarantäne verhängt wurde, wurden Informationsbroschüren an die Bevölkerung verteilt.
Von der Quarantäne betroffen sind die Stadtviertel Yenigün, Yüksekalan, Kızıltoprak, Kızılarık, Gebizli, Etiler und Konuksever. Tiere und Tierfutter aus diesen Vierteln dürfen den Bereich nicht verlassen. An den Ein- und Ausfallstrassen wurden gelbe Warnflaggen und der Hinweis “Vorsicht, Tollwutgefährdetes Gebiet” angebracht.
In den Bereichen Muratpaşa, Kepez, Aksu, Konyaaltı, Döşemealtı, Serik und Kemer werden alle herrenlosen Tiere nach und nach eingefangen und unter Aufsicht des Amtstierarztes gegen Tollwut geimpft.
Es wurde auch darauf hingewiesen, dass Strafverfahren gegen diejenigen angewendet werden, die sich nicht daran halten. Rechtsanwältin Alev Ersan vom Antalya Bar Association Animal Rights Board wies Tierliebhaber und Tierschützer darauf hin, dass sie sich an die Vorschriften zum Schutz gegen Tollwut zu halten hätten. Ersan sagte in einer Erklärung in den Sozialen Medien: “Bitte informieren Sie alle Tierfreunde und Tierhalter in ihrer Strasse und weisen Sie darauf hin, dass auch Besitzertiere jetzt dringend gegen Tollwut geimpft werden müssen. Wenn Sie Strassentiere pflegen, nehmen Sie diese möglichst in einen sicheren Bereich auf. Welpen unter 2 Monaten sollten jetzt auf keinen Fall nach draussen und mit Erde in Kontakt kommen.”
Die wichtigsten Tierschutzverbände von Antalya riefen die Bevölkerung auf, die Behörden zu unterstützen, damit die gefährliche Krankheit nicht auf Besitzertiere oder Menschen übertragen werden kann. Das städtische Tierheim darf für 6 Monate keine Tiere einsammeln und versorgen, Besucher sind nicht zugelassen.
Was ist Tollwut genau?
Tollwut (Rabies, Lyssa) ist eine Infektionskrankheit, die immer zum Tod führt, wenn sie einmal ausgebrochen ist. Sie befällt das Zentrale Nervensystem und wird auf den Menschen vor allem durch Tierbisse übertragen. In der Türkei kommt es seit vielen Jahren immer wieder zu Ausbrüchen der gefürchteten Krankheit. Das einzige, was gegen die tödliche Krankheit hilft, ist eine sofortige Impfung nach dem Biss, vor Auftreten der Symptome. Es ist sehr wichtig, sofort nach einem Tierbiss oder verdächtigen Tierkontakt einschätzen zu lassen, ob das Tier womöglich Tollwut haben könnte – und nicht erst abzuwarten, ob entsprechende Symptome auftreten.
Tollwut-Viren halten sich zunächst für drei Tage überwiegend im Wundbereich auf, daher sollte dieser großzügig gereinigt und desinfiziert werden. Daher sollte man direkt nach einem Biss oder kontakt mit Tierspeichel die Wunde schleunigst und gründlich mti reichlich Wasser und Seife reinigen. Danach sollte man umgehend die nächste Notfallambulanz aufsuchen, wo eine intensive Desinfektion der Wunde mit speziellen Alkoholen und Jod erfolgt und geimpft wird. Sollten Sie den Verdacht haben, dass Ihr Tier infiziert ist, bringen Sie es bitte umgehend zum nächsten Tierarzt. auch hier kann eine schnelle Impfung das schlimmste verhindern.
Bitte versuchen Sie vor allem nicht, Tiere unter ihrer Obhut der Kontrolle der Veterinärbehörde zu entziehen. Sie machen sich strafbar und gefährden das Leben der anderen Tiere.