Wohnungsmarkt in Alanya stagniert trotz landesweiten Aufschwungs

Während in der gesamten Türkei die Immobilienverkäufe deutlich anziehen, herrscht in Alanya Stillstand. Nach Angaben des Statistischen Amts der Türkei (TÜİK) stiegen die landesweiten Verkäufe im August um knapp sieben Prozent gegenüber dem Vorjahr, im Zeitraum Januar bis August sogar um mehr als 20 Prozent. Doch die Küstenstadt Alanya bildet eine Ausnahme: Dort bremsen die seit 2022 geltenden Aufenthaltsbeschränkungen für Ausländer in 4 bei ausländischen Immobilienkäufern besonders beliebten Vierteln (Avsallar, Kestel, Mahmutlar und Kargıcak) den Markt – mit Folgen auch für die lokale Wirtschaft.

„Alanya hinkt hinterher“

Der Vorsitzende des Immobilienverbandes ALEKOD, Abdullah Tuncer, erklärte, dass die Verkäufe sowohl an Einheimische als auch an Ausländer massiv eingebrochen seien. Im Vergleich zu 2022 gingen die Verkäufe an Ausländer um 65 Prozent zurück, an Einheimische um 29 Prozent. Viele Kaufverträge seien wegen der Wohnsitzauflagen geplatzt. Tuncer fordert, dass zumindest Stadtteile, in denen der Ausländeranteil inzwischen wieder unter die gesetzliche Grenze gefallen ist – etwa Avsallar, Kestel und Mahmutlar –, für Aufenthaltsgenehmigungen geöffnet werden.

Makler schlagen Alarm

Auch der Vorsitzende der Alanya-Emlakçılar-Derneği, Özgür Erbaş, sieht ohne ausländische Käufer kaum Chancen auf Erholung. Er spricht sich für klare Quotenregelungen aus, bei denen die Mehrheit in den Gebäuden Einheimischen vorbehalten bleibt, gleichzeitig aber der Markt für Ausländer geöffnet wird.

Vorsichtiger Optimismus

Etwas zuversichtlicher äußerte sich Mustafa Küçüker, Vorsitzender des Bauunternehmerverbandes MÜTBİR. Er verweist auf globale Trends, sinkende Zinsen in Europa und wachsende Infrastrukturprojekte in der Region – vom Autobahnprojekt bis zu Investitionen der Großstadtverwaltung. Angesichts gestiegener Baukosten sei Immobilienkauf derzeit sogar besonders attraktiv, da Neubauten zu den aktuellen Verkaufspreisen kaum noch realisierbar wären.