Am ersten Septemberwochenende brachte der langersehnte Regen nicht nur Gewitter und Hagel mit sich, sondern brachte auch ein Tourboot mit über 80 Gästen an Bord zum Sinken. Zwei Frauen, eine Libanesin und eine Türkin aus Kayseri, starben bei dem Unfall. Die restlichen 84 Menschen an Bord seien am Samstag von der Küstenwache und anderen Booten gerettet worden, berichtete Anadolu. Der Kapitän, zwei Besatzungsmitglieder und der Besitzer des auf 45 Meter Tiefe gesunkenen Ausflugsbootes seien festgenommen worden.
Trotz der Gewitterwarnung liefen einige Tourboote am Samstag zu den beliebten Bootstouren aus, da das Wetter – wie so oft in der Region – sich nicht an die Vorhersagen hielt und es ein klarer, sonniger Tag war. Doch das Wetter schlug um und es ging ein heftiges Gewitter auf die Provinzstadt nieder. Die ausgefahrenen Schiffe kehrten um und erreichten unbeschadet den Hafen – bis auf die Kurt C, die ersten Untersuchungen zufolge in eine Windhose geriet und kenterte.
Bis auf die beiden Frauen, die zunächst vermisst worden waren, wurden alle Passagiere gerettet, was auch dem Umstand zu verdanken war, dass ausreichend Schwimmwesten vorhanden waren – doch genau diese wurden den Opfern zum Verhängnis. Sie hatten sich nämlich, was streng verboten ist, mit angezogenen Schwimmwesten vor dem Regen unter Deck verzogen und hielten sich zwischen dem Maschinenraum und der Küche auf. Als das gekenterte Boot sank, hatten sie durch den Auftrieb der Westen keine Chance mehr, das Boot zu verlassen. Suchtrupps fanden die beiden Leichen in der Küche des Bootes, das auf 45 Meter Tiefe gesunken war. Beide Urlauberinnen waren ertrunken.
Nach Aussagen der Passagiere ankerte das Boot zu einem Badestopp nahe einer unbwohnten Insel hinter Antalya, als das Gewitter begann. Der Kapitän brach die Tour ab und versuchte in den sicheren Hafen zurückzukehren – gegen die Windrichtung. Nach etwa 10 Minuten, in sichtweite des Hafens, kenterte das Boot. Viele Menschen seien in Panik ins Wasser gesprungen, so ein Augenzeuge.
Nach Aussagen der Besatzung habe man die Wettervorhersage beachtet, es sei für diesen Tag kein Sturm vorhergesagt gewesen. Das Boot, das für 110 Passagiere ausgelegt war, war mit 79 Gästen und 7 Besatzungsmitgliedern ausgelaufen. Das Gewitter habe das Boot unerwartet heftig getroffen und querende Wellen haben es zum Kentern gebracht. Der Kapitän habe einen Notruf abgesetzt.
Im zuge der Ermittlungen wurden der Bootsbesitzer, der Kapitän und zwei Besatzungsmitglieder festgenommen. Die Staatsanwaötschaft leitete ein Verfahren ein.