Einige haben es schon gehört, nachgefragt über Facebook oder direkt in der Redaktion. Stimmt es, dass der Druck des Türkis Magazins eingestellt wird? JA, ES STIMMT. Sie halten mit dieser Ausgabe, mit der 150. Ausgabe im achten Jahr des Erscheinens, das letzte gedruckte Türkis Magazin in den Händen. Künftig werden Sie das Türkis Magazin nur noch online lesen können.
Die Entscheidung fiel mit einem lachenden und einem weinenden Auge – was man 10 Jahre – insgesamt – macht, beendet man nicht leichten Herzens. Die aktuelle politische Situation in der Türkei hat dazu aber nur zu einem ganz geringen Teil beigetragen – natürlich ist es mühsamer geworden, die Finanzierung sicher zu stellen, allein aufgrund der aktuellen Situation. Aber da TÜRKIS ja von Anfang an kein rein kommerzielles Projekt war, war das eher zweitrangig. Es sind mehr persönliche Gründe…
Kurz nach meinem 40. Geburtstag bekam ich das Angebot, bei der Prima Türkei mitzuarbeiten. Da ich aus der „Branche“ komme und mir die Pressearbeit vertraut war (und die ich vermisst habe), sagte ich zu. Meine Kinder kennen es gar nicht anders, als dass Mama regelmässig auf Tauchstation geht und „Zeitung macht“. Jetzt sind sie kurz vorm Teenie-Alter und brauchen Mama mehr denn je für die alltäglichen Sorgen und Nöte.
Seit 3 Jahren machte ich das Magazin komplett alleine, immer mit Rückendeckung und Unterstützung durch meinen Mann. Immer mal wieder tauchte jemand auf, der mithalf, grosses versprach und dann doch wieder absprang, wenn man merkte, mit wieviel Stress so ein Magazin verbunden ist…
Das kostet sehr viel Kraft – vor 2 Jahren trafen wir dann die Entscheidung, das Türkis Magazin nur noch einmal im Monat erscheinen zu lassen.
Dennoch kam nach und nach alles andere zu kurz. Die Familie, die Kinder, ich selbst…. und nicht zuletzt war da das immer mehr beherrschende Gefühl, dass meine ganze Kreativität in das Magazin floss. Dass es Menschen gibt, die die Arbeit nicht zu würdigen wissen und meinen „die vorige Ausgabe soll ich bezahlen? Die ist doch alt, die können Sie doch verschenken“, oder die lautstark verkündeten, Türkis nicht mehr zu kaufen, weil ihnen meine persönliche und private (politische) Meinung oder Einstellung nicht gefiel – geschenkt. Damit muss man wohl leben. Die Unterstützung von Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, das Lob und die Kommentare haben mich doch immer wieder davon überzeugt, dass es sich lohnt, weiterzumachen. Und weitermachen werde ich auch, auf jeden Fall! Ich möchte mich nur wieder auf das konzentrieren können, was ich wirklich KANN und machen will: Schreiben und Fotografieren.
Seitdem im Frühjahr unsere Webseite gehackt wurde und ich damit gezwungen war, diese komplett neu aufzubauen, haben wir einen unglaublichen Zuwachs an täglichen Lesern auf der Webseite gewonnen – bis zu 2000 Besucher pro Tag verzeichnen wir derzeit. Auch das war ein Argument für unsere Entscheidung. Die Redaktion bleibt wie sie ist und auch die monatlichen Treffen an jedem dritten Dienstag um 10:30 Uhr werden weitergeführt.
In Zukunft finden Sie aktuelle Nachrichten, Termine und Infos auf der Webseite, und insbesondere die Artikel über türkische Kultur oder die Reiseberichte werden nach und nach auch online gestellt, sodass Sie auf der Seite recherchieren können – und sich natürlich auch Texte, die Sie besonders interessieren, herunterladen können.
An dieser Stelle gebührt mein Dank vor allem unseren langjährigen Werbekunden, insbesondere unserem lieben Freund Ahmet vom RAVZA RESTAURANT und Ines und Mathias GOLDSTEIN von Garaj und Teknik – diese beiden Firmen haben uns von der ersten Ausgabe bis zur letzten immer unterstützt. Ganz besonderen Dank schulde ich natürlich auch meinem Mann Necati. Ohne seine ideelle Unterstützung, seine Ratschläge, Ideen und ohne unsere Autovermietung Force Rent a Car wäre das Magazin nie möglich gewesen. Sehr oft musste er auch persönlich zurückstecken…
Ein besonderer Dank gebührt natürlich auch unseren freien Autoren, allen Voran Mike und Helga Wilutzki, die fast von der ersten Ausgabe an tolle und aussergewöhnliche Reise- und Kulturberichte beigesteuert haben, ebenso wie Toni Holweg mit seinen schrägen Touren, Peter Hockenholz, der immer interessant, aber auch mit Ecken und Kanten schrieb, dem Eisenbahnfan Horst Hüdig und Birgül Tunc, die mit viel Begeisterung und Spass von ihren nahen und weiteren Ausflügen schrieb. Selbstverständlich danken wir auch all jenen, die sich über die Jahre mit einzelnen Beiträgen, Reportagen, Leserbriefen und Berichten engagiert haben. Sie alle waren das Salz in der Suppe!
Und last but not least muss ich natürlich IHNEN danken, liebe Leserinnen und Leser, für Ihre langjährige Treue und Unterstützung, für Ihr Lob, Ihre Anregungen und auch natürlich für Ihre Kritik, denn nur an dieser kann man wachsen.
Bleiben Sie uns gewogen!