Warum der Nikolaus die Socken füllt…

was die Legenden über den Nikolaus von Myra sagen...

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Traditionell war der Nikloaus in Bischofsrobe gewandet und war auch durchaus ein strenger Mann…

In der reichen Stadt Patara in der heutigen Türkei lebte vor langer, langer Zeit ein Knabe, dessen Name war Nikolaus. Vater und Mutter starben früh, aber sie hinterließen ihm großen Reichtum: Gold, Silber, Edelsteine, Ländereien, Schlösser und Paläste. Auch Pferde, Schafe, Esel und andere Tiere besaß er. Doch er konnte sich über seinen Reichtum nicht freuen. Seine Angestellten wollten ihn aufmuntern. Der Stallmeister wollte mit ihm auf den schönsten Pferden durch die Ländereien reiten. Der Küchenmeister meinte, er könne doch für alle reichen Kinder der Stadt ein köstliches Essen zubereiten.

Doch Nikolaus wollte von allem nichts wissen. Vom Weinen müde, wollte er sich schlafen legen. Da stieß er mit dem Fuß an einen Tonkrug, in dem viele Schriftrollen steckten. Eine davon ergriff er und begann zu lesen. „Da war ein reicher Mann, der lebte herrlich und in Freuden. Da war aber auch ein Armer, der lag vor seiner Tür und wollte nur Brosamen die den Reichen vom Tische fielen. Doch diese gönnten sie ihm nicht. Es geschah, dass der Arme starb. Er wurde von den Engeln in den Himmel getragen. Auch der Reiche starb. Doch es kamen keine Engel, ihn zu holen“.

„Gleiche ich nicht dem reichen Mann in der Geschichte, dachte Nikolaus. Ich bin schön gekleidet und lebe im Überfluss. Die Bettler draußen beim Stadttor habe ich vergessen.“ Am Morgen schlich er sich zum Palast hinaus. Nach dem Stadttor fand er die Ärmsten der Stadt, zerlumpt, krank und elend. Als sie ihn erblickten, streckten sie die Hände entgegen. Nikolaus wollte in die Tasche greifen, doch an seinem bestickten Kleid gab es keine. Eilig löste er die schwere Goldkette vom Hals, zog den Ring vom Finger und gab es ihnen. Er schlüpfte aus dem Obergewand, dem bunten Rock, den Sandalen und verschenkte alles. Glücklich ging er nach Hause.

Nikolaus ließ auf seine Kleider Taschen aufnähen. Vergnügt schlüpfte er in seinen weiten, Mantel und spazierte am Abend durch den Garten. Er füllte seine Taschen mit Nüssen, Äpfel und Mandarinen. Erneut schlich er sich aus dem Palast, ging zu den Armen und verteilte alles. Mit 12 Jahren wurde Nikolaus weit weg in die Schule gebracht. Wo er Not und Elend sah, gab er mit vollen Händen. Doch er machte dies jeweils im Verborgenen. Eines Tages kehrte er in die Heimat zurück. In Myra war der alte Bischof gestorben. Man ernannte Nikolaus zum Bischof. Als er wieder ins Freie trat, stand ein alter, grauer Esel vor der Tür. Von da an wurde dieser sein treuer Begleiter.

Im Ort wohnte ein Mann, der ehrbar, aber arm war. So arm, dass er seine 3 Töchtern nicht verheiraten konnte, da er ihnen keine Mitgift geben konnte. Das war eine schlimme Sache zur damaligen Zeit, da die Frauen, wenn ihr Vater starb, mittellos dastehen würden. Nikolaus machte sich in der Nacht auf, schlich heimlich unter das Fenster der Mädchen und fand es einen Spalt offen. Da warf er etwas Gold hinein. Dieses landete in einer Socke, die gewaschen nun zum Trocknen unter dem offenen Fenster hing. Am Morgen war die Freude gross und der Vater konnte die Hochzeit ausrichten. Auch die anderen beiden Töchter vergass Nikolaus nicht und wiederholte seine Nachtaktion noch zwei mal.

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Heute viel bekannter: der “Coca Cola Nikolaus” – ein gemütlicher, rotbackiger und weissbärtiger Opa

An seinem Geburtstag kleidete er sich jeweils in den kostbaren Bischofsmantel und nahm den Hirtenstab zur Hand. Seinen Esel belud er mit einem schweren Sack. Der war gefüllt mit Äpfel, Nüssen, Mandarinen und Honigkuchen. Er schritt durch die Strassen und verteilte die Gaben und machte diesen Tag zu einem großen Fest. Das hielt er so bis ins hohe Alter. Und als die Stunde kam da Gott ihn heimholen wollte, fiel ihm nur eines schwer, dass er sich von den Kindern trennen sollte. Bischof Nikolaus starb am 6. Dezember 352, dem Tag, den wir heute mit vollen Strümpfen oder Stiefeln als Nikolaustag feiern.

Doreen Armbrecht

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