Mit der Bekanntgabe der monatlichen Inflationsrate, die für November auf 21,31% stieg, wurde die Mieterhöhungsrate für Dezember festgesetzt. Die erlaubte Mietsteigerungsrate für Mietverträge, die auf Basis des Zwölfmonatsdurchschnitts des Verbraucherpreisindexes VPI (türkisch TÜFE = Tüketici fiyat endeksi) ermittelt wurde, lag im Dezember bei 17,71 Prozent.
Nach Angaben von TURKSTAT stieg der VPI im November gegenüber dem Vormonat um 3,51 Prozent, gegenüber dem Dezember des Vorjahres um 19,82 Prozent, gegenüber dem Vorjahresmonat um 21,31 Prozent und gegenüber dem Vorjahresmonat um 17,71 Prozent.
Wie entwickelten sich Preise und Inflation?
Mit der COVID-19-Epidemie und den Maßnahmen gegen diese Epidemie, steigender Arbeitslosigkeit und steigenden Wechselkursen, sind die Verbraucherpreise in letzter Zeit eine der wichtigsten Themen in der Türkei. Die Inflationsraten, die insbesondere in der zweiten Jahreshälfte 2018 aufgrund des negativen Verlaufs der makroökonomischen Indikatoren stark angestiegen waren, entwickelten sich in der zweiten Jahreshälfte 2019 positiver, blieben aber auch 2020 wieder zweistellig und erhöhten sich 2021 weiter.
Im November 2021 betrug die Inflation 3,51% gegenüber dem Vormonat. Gegenüber November 2020 betrug die Veränderung des Preisniveaus 21,31 %. Betrachtet man die Inflationsraten seit 2005 im Vergleich zum Vorjahresmonat, ist der November 2021 die neunthöchste Inflationsrate in diesem Zeitraum.
TURKSTAT erläutert in seinem VPI-Bericht auch die Inflationsraten nach 12 verschiedenen Hauptausgabengruppen. In diesen 12 Hauptausgabengruppen, die 43 verschiedene Posten umfassen, sind Restaurants und Hotels mit 28,9 % die Ausgabengruppe mit dem höchsten Preisanstieg. Nach der Gruppe Restaurants und Hotels kommen Lebensmittel und alkoholfreie Getränke mit 27,11 %, gefolgt von Haushaltswaren mit 25,14 %.
Nach den Hauptausgabengruppen sind die Sektoren mit dem geringsten Preisanstieg der Bereich Kommunikation mit 5,77 %, alkoholische Getränke und Tabakwaren um 7,91 % und Bekleidung und Schuhe um 8,33 %. Darüber hinaus betrug die Inflation im November 19,3 % in Istanbul, 19,97 % in Ankara und 19,99 % in Izmir.
Im Vergleich zum November 2020 war die stärkste Preisniveauänderung in der Region TRA2 (Ağrı, Kars, Iğdır, Ardahan) mit 25,74 % zu verzeichnen. Im November stiegen die Preise von 391 von 400 inflationswirksamen Artikeln. Der Anstieg des Preisniveaus von 261 dieser Artikel betrug mehr als 21,31 %.
Welche Lebensmittelpreise sind im Vergleich zum November 2020 am stärksten teurer?
Bei der Analyse der Lebensmittel mit der höchsten Preissteigerung im Vergleich zum November des Vorjahres steht Aubergine mit einer Preissteigerung von 83,6% an erster Stelle. An zweiter Stelle der Liste stehen Kartoffeln mit 83,5%. Daneben sind Rotkohl, getrocknete Aprikosen und Margarine weitere Lebensmittel mit dem höchsten Preisanstieg im Vergleich zum Vorjahr. Die Preise für Knoblauch, Zwiebel und Zitrone sind im Vergleich zum Vorjahresmonat am stärksten gesunken. Besonders extrem ist der Anstieg bei getreidehaltigen Lebensmitteln, so sind die Preise für verschiedene Nudeln zwischen 33 und 45% gestiegen.
Die Preise von landwirtschaftlichen Erzeugnissen sind im besonderen Maße von wetterbedingten Problemen beeinflusst. 2021 war bislang das trockenste Jahr seit 20 Jahren, andererseits gab es regional immer wieder schwere Regenfälle und Stürme, die grosse Verwüstungen anrichteten. Auch die verheerenden Brände im Sommer dieses Jahres, die besonders die für den Gemüseanbau wichtigen Regionen an der Mittelmeerküste schwer geschädigt haben, sorgen für höhere Preise.
Quellen: n-tv, Bloomberg, TURKSTAT, TÜIK, doğrulukpayı (doğrulukpayi.com Faktenchecker)