Zahl der in der Provinz Antalya lebenden Ausländer geht zurück

Der Gouverneur von Antalya, Hulusi Şahin, gab bekannt, dass in Antalya 125.000 Ausländer mit Aufenthaltserlaubnis leben. Şahin teilte auf einer Pressekonferenz im Vorabaufnahme- und Überweisungszentrum für irreguläre Einwanderer mit, welches im Rahmen der Bekämpfung irregulärer Migration auf dem Kepez-Stadtplatz eingerichtet wurde, dass die mobile Migrationsstation seit etwa einem Monat in der Stadt im Einsatz sei. 

Russen nehmen unter den in der Stadt lebenden Ausländern den ersten Platz ein

Şahin sagte auf der Pressekonferenz, dass die Zahl der in der Stadt lebenden Ausländer in Gerüchten stark übertrieben werde.  Im Vergleich zum Vorjahr war ein deutlicher Rückgang zu verzeichnen. Die Zahl der Ausländer mit Ikamet sank von 167.000 auf 125.000.  Der grösste Anteil kommt immer noch aus Russland, obwohl Bürger dieses Staates wegen der erschwerten Bedingungen für die Aufenthaltserlaubnis und der wirtschaftlichen Gegebenheiten besonders oft das Land wieder verlassen. Nach Russland folgen Bürger Kasachstans, der Ukraine, Deutschlands und Kirgisistans.“

Stimmung mit falschen Zahlen vor der Kommunalwahl im nächsten Jahr

In einem Interview mit einem regionalen Nachrichtensender nannte ein Bürgermeisterkandidat die Zahl von 30.000 Ausländern, die wegen nicht verlängertem Ikamet allein in Alanya das Land verlassen hätten. Eine Quelle gab er dafür nicht an. Laut Informationen der Stadtverwaltung hatten allerdings im Februar 2022 etwa 40.000 Ausländer eine Immobilie in Alanya, etwa  27.000 lebten zu diesem Stichpunkt fest in Alanya. Das zeigt schon dass die Zahl von 30.000 Ausländern, die Alanya verlassen haben sollen, unrealistisch sein muss.

Illegale Arbeit und Asylsuchende lassen die Stimmung kippen 

Şahin wies darauf hin, dass auch diejenigen, die sich mit einer legalen Aufenthaltserlaubnis in Antalya aufhalten, nicht automatisch das Recht haben, zu arbeiten oder ein Geschäft zu eröffnen. Er betonte: „Dafür müssen sie die Erlaubnis des Ministeriums für Arbeit und soziale Sicherheit einholen.“ Wenn sie diese Erlaubnis nicht haben, aber als  Taxifahrer, Friseure oder Betreiber von Schönheitssalons tätig sind, sei das illegal und ein Grund für die Ausweisung.

Şahin wies darauf hin, dass  Menschen unter vorübergehendem Schutz (Asyl), die in einer anderen Provinz wohnen, in Antalya entdeckt werden, ihre Ausweise beschlagnahmt werden und sie aufgefordert werden, in ihre Provinz zurückzukehren. Personen unter vorübergehendem Schutz müssen in ihrer eigenen Provinz leben und arbeiten, es sei denn, sie befinden sich in einer besonderen Situation.

Wirtschaftliche Situation schürt Aversionen gegen Ausländer 

Türkische Bürger, teilten die Nachricht des Rückgangs dieser Zahlen auf ihren Social-Media-Konten mit und bezeichneten die Nachricht als „erfreuliche Entwicklung“.  Die Ausländer werden oft als Grund oder Auslöser für die exorbitanten Mietpreise in de Region verantwortlich gemacht, auch wenn dabei gerne übersehen wird, dass die überwältigende Mehrheit der Vermieter ihre Landsleute sind und auch viele Ausländer unter den hohen Mieten und extremen Steigerungen ächzen.  In den letzten Monaten begannen insbesondere  Gesundheitspersonal, Beamte, Polizisten und Mindestlohnverdiener, die aus wirtschaftlichen Gründen nicht mehr in Alanya leben und keine Miete zahlen können, zu hoffen dass die Mieten leicht sinken könnten, weil Ausländer, denen keine Aufenthaltserlaubnis erteilt wird, die Stadt verlassen haben.  Bislang zeichnet sich allerdings keine Entspannung auf dem Mietmarkt ab.

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