Alanya sagt den Prozessionsspinnern den Kampf an

Die Gemeinde Alanya hat eine biologische Schädlingsbekämpfung gegen den Kiefernprozessionsspinner (Thaumetopea Pityocampa) initiiert, der bei Kontakt allergische Reaktionen hervorruft. In Gebieten, in denen die Population konzentriert ist, wurden die Sprüh- und Beschneidungsmaßnahmen gegen die im November und Dezember schlüpfenden Kiefernprozessionsspinnerlarven verstärkt.

Während dieser Zeit, in der sich die jungen Larven des Kiefernprozessionskäfers bilden und ihre Winterquartiere weben, führen die Teams intensive Kontrollarbeiten in allen Grünflächen im Zuständigkeitsbereich der Gemeinde Alanya durch. Bei der jährlich regelmäßig durchgeführten Pestizidanwendung wird anstelle einer chemischen Substanz ein aus Bakterien gewonnenes Pestizid verwendet, das die menschliche Gesundheit und die Umwelt nicht schädigt. Es wurde betont, dass diese Substanz, anstatt das Insekt zu vergiften (und damit eine Gefahr für insektenfressende Tiere darstellen würde), ein Sättigungsgefühl hervorruft, es damit an der Nahrungsaufnahme hindert und dafür sorgt dass sie verhungern. Darüber hinaus werden die Teile der Kiefern beschnitten, in denen sich die von diesen Insekten gebildeten Säcke befinden.


Nazmi Uyar, Park- und Gartenmanagerin der Gemeinde Alanya, gab Auskunft über die Bekämpfungsmaßnahmen und sagte: „Die Bürger bevorzugen Grünflächen für Picknicks, Ausflüge und Freizeitaktivitäten, insbesondere im Frühling und Sommer. Eines der größten Probleme in Gebieten mit Rotkiefern ist in den Sommermonaten der Kiefernprozessionsspinner.

Bei Menschen und Tieren, zum Beispiel Hunden, die mit diesen Insekten in Kontakt kommen, können schwere allergische Reaktionen auftreten. In diesem Zusammenhang führen wir vor allem in den Monaten November und Dezember ernsthafte Kampfmaßnahmen zur Beseitigung des Kiefernprozessionsspinners durch. Die in diesen Monaten schlüpfenden Raupen ernähren sich von den Nadeln der Kiefern und bauen Nester, indem sie Beutel an den Zweigen weben.

Mit den durchgeführten Maßnahmen wollen wir die Populationen der Insekten reduzieren, indem wir eingreifen, bevor sie Beutel bilden. Unsere Teams führen Desinfektionsarbeiten gegen diese Insekten an Kiefern in unseren Grünflächen durch. Wir verwenden ein Medikament, das weder der Umwelt noch der menschlichen Gesundheit schadet. Unser Ziel ist es, unseren Bürgern im Frühling und Sommer die Zeit, die sie in der Natur verbringen, angenehm zu gestalten.“ sagte sie.

Vorsicht bei den Prozessionsspinner-Raupen und deren Nestern!
Die Gefahr insbesondere für Hunde ist besonders hoch, wenn die Nester abgeschlagen auf dem
Boden liegen. Für Hunde sind diese Nester sehr gefährlich, da sie daran schnuppern und sich gefährliche Nekrosen in Mund und Nase bilden können. Die Spinner selbst – kleine unscheinbare Falter – sind harmlos. Die Fäden der Nester und auch die Larven selbst sind hochallergen für Mensch und Tier. Die Nasen- und Mundschleimhäute von Hunden reagieren besonders stark auf das Gift. Unmittelbar nach dem Kontakt treten mehr oder weniger gravierende Symptome auf. Bei schwacher Reaktion kommt es vermehrt zu Speichelfluss, in schweren Fällen
schwillt die Kopfpartie und die Zunge extrem an. Deswegen sollte man am besten bereits jetzt Spaziergänge insbesondere in Pinienwäldern mit jungen Bäumen mit Hunden und Kindern besser unterlassen.

Die Fäden und die Raupen selbst können bei empfindlichen Menschen zu Augenreizungen und Atemnot führen. Besondere Vorsicht ist auch bei kleinen Kindern geboten. Neugierig und interessiert durch das auffällige Marschverhalten werden diese gern näher betrachtet und auch angefasst.

Der Name Prozessionsspinner verdanken die Falter der strengen Marschordnung seiner Raupen, die an eine oft mehrere Meter lange Prozession erinnert. Erst im dritten Larvenstadium verlassen die Raupen ihre Nester endgültig um sich in der Erde zu verpuppen. Dies ist die Zeit, in der sie die grösste Gefahr für Menschen und Tiere darstellen.
Der Auslöser hierfür ist ein Gift, das sich in den Brennhaaren der Raupen befindet. Die feinen mit Widerhaken bestückten Härchen enthalten eine Substanz, das Taumatopoein, welches zur Abwehr der natürlichen Feinde und damit zum Schutz der Raupen vor Fressfeinden dient. Es kann bei Gefahr aktiv ausgeschleudert werden.

Hatte Tier oder Mensch mutmaßlich direkten Kontakt mit den Raupen oder Nestern, muss sofort reagiert werden. Es handelt sich um einen akuten Notfall! Als Sofortmassnahme sollte man den gesamten Rachenraum mit viel Wasser ausspülen, ohne dabei zu reiben. Danach ist es wichtig, direkt einen Arzt / Tierarzt aufzusuchen, der je nach Stärke der Reaktion die geeigneten Behandlungen durchführt. Auch die herumfliegenden Härchen können zu
allergischen Reaktionen auf der ganzen Haut führen. Durch den Wind können diese Härchen mehrere hundert Meter weit verstreut werden. Die Reaktion auf die herumfliegenden Härchen sind nicht so ausgeprägt und gefährlich, aber unangenehm – juckende Haut und brennende Augen sind bekannte Symptome.

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