Weihnachtsmarkt für alle in Alanya

Menschen aus allen Nationen trafen sich auf dem Festplatz

img_5949Zum nunmehr 7. Mal fand der Internationale Weihnachtsmarkt in Alanya am 2. Advent statt, zum 2. Mal auf dem Festgelände hinter der Stadtverwaltung. Wie in jedem Jahr war auch dieses Mal der Besucheransturm groß, trotz der schlechten Wettervorhersage – und trotz der Tatsache, dass der erste Schnee im Taurus viele Alanyaner am heutigen Sonntag nicht ans Meer, sondern in die Berge gelockt hat.
Der Erlös des Marktes kommt wie immer einer Organisation für Behinderte zugute – bemerkenswert war hier vor allem, dass viele gewerbliche Stände die Info ausgehängt hatten, dass der komplette Verdienst des Standes gespendet werden würde.

Das Angebot des Marktes wird von Jahr zu Jahr vielfältiger, einfallsreicher und schöner. Dass Essens- und Verkaufsstände nicht gemischt sind, ist eine gute Idee, bildeten sich doch insbesondere bei den Glühweinständen teilweise lange Schlangen, der Bombola-Verein meldete gegen 16:00 Uhr: “Alles ausverkauft” und auch wer gegen Abend noch eines der leckeren Matjes-Brötchen beim St. Nikolausverein ergattern wollte, ging leer aus. Die kulinarischen Genüsse waren wirklich enorm – von Matjeshering, Berliner und (schweinefleischfreier) Bratwurst über türkische und typisch Alanyaner Spezialitäten bis hin zu dänischen, russischen, polnischen Snacks konnte man sich “quer über den Globus futtern” sogar kambodschanischer Pudding, angeboten von Auslandsstudenten der AHEP Uni in Alanya oder thailändische Spezialitäten, dargeboten in Bananenblättern, war im Angebot.  Auch gebrannte Mandeln, Zuckerwatte, Popcorn und Zuckerwatte waren beliebt bei gross und klein.
Es gab auch viel Infos, so waren die beiden privaten Krankenhäuser Anadolu und Yasam vor Ort, viele türkische Vereine und auch internationale Vereine hatten Stände vorbereitet und informierten über ihre Arbeit und ihre Heimatländer. Auch der evangelische St. Nikolaus-Verein, die russische orthodoxe Kirche und der türkische Dachverband der christlichen Kirchen in der Türkei waren anwesend, letzterer mit viel Informationsmaterial bis hin zu DVD´s und Bibeln in türkischer Sprache.

Auch die Musikauswahl war in diesem Jahr super – der Internationale Chor bot Weihnachtslieder, Pedro heizte mit Stimmungssongs ein und der Knaller war wirklich die abschliessende Rockband, die mit ihrer Darbietung von internationalen Rocksongs – unter anderem “unchain my heart” von Joe Cocker begeisterte.

Bemerkenswert am Markt war für mich nicht nur die Masse an türkischen Besuchern, sondern auch *gerade* an türkischen Marktbeschickern. Viele Vereine und Kleinunternehmer hatten sich einen Stand gemietet und viel selbstgemachtes, Socken, Kerzen, Bilder, Spiegel  und und und…. dazu unglaublich viele liebevoll gestaltete Weihnachtsartikel im Angebot.

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“Touristen sind nicht unsere Kunden, sondern unsere Gäste”

Von den wunderschönen Treibholzengeln von Christiane über liebevoll und schön gesteckten Kränzen von Balcony Flower bis hin zu den tollsten Weihnachtsleckereien und jeder Menge glitzernder “Tünnef” zum Hinstellen und Einstauben war wirklich alles da. Sicherlich hängt das auch damit zusammen, dass der ganze Weihnachtsdekokrempel – inklusive Plastikbaum – von findigen türkischen Werbestrategen ganz entspannt auf Neujahr adaptiert wurde… und von vielen Türken mit ihrer Begeisterung für Blingbling heiss und innig geliebt wird…. aber trotzdem muss man eines sagen: ohne die Mithilfe der türkischen Alanyaner wäre der Weihnachtsmarkt undenkbar!!!

Uschi Greune vom Ausländerbeirat sagte in ihrer Ansprache zum Weihnachtsmarkt “Wenn alle Städte sich in Sachen Zusammenleben ein Beispiel an Alanya nähmen, dann wäre die Welt sicher eine bessere”. DEM ist nichts hinzuzufügen.

Über Martina Yaman 13 Artikel
Seit Mai 2001 lebe ich in Alanya, verheiratet und Mama von 2 Pubertieren. Neben der Familie beschäftige ich mich hauptsächlich damit, zu schreiben, im Geschäft meines Mannes (Autovermietung und Reisebüro) mitzuarbeiten und wenn dann noch Zeit ist, zu fotografieren und mein großes Hobby, die traditionelle Ebru-Kunst ("Papier marmorieren") zu betreiben.
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